Wednesday, February 20, 2019

Internationales Flugblatt: Proletarischer Feminismus für den Kommunismus

Hiermit dokumentieren wir die deutsche Übersetzung des internationalen Flugblatts zum 8. März:

Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

Proletarischer Feminismus für den Kommunismus

Die herrschenden Imperialisten behaupten, dass die Unterdrückung der Frau in Westeuropa eine Sache ist die größtenteils erledigt sei. Die offen rassistischen Kräfte der sogenannten „Rechtspopulisten“ behaupten, dass dieses Problem zur muslimischen Gemeinschaft gehöre. Kleinbürgerliche „Theoretiker“ reduzieren die Unterdrückung der Frau auf eine Frage der „Identitätspolitik“. Revisionisten und Opportunisten folgen Schritt und reden über „Sexismus“ und setzen die Unterdrückung der Frau mit den Vorurteilen gegen LGBTQ-Menschen gleich. All das dient als Nebelkerze um die tatsächliche Situation zu verdecken: Den Fakt, dass die Ausbeutung und Unterdrückung der Frau ein Ausdruck des Patriarchats ist, welches mit der Entstehung des Privateigentums aufgekommen ist und nur mit dessen Verschwinden vernichtet werden kann.

Die Ausbeutung und Unterdrückung der Frau ist in Westeuropa keinesfalls verschwunden, genauso  wie sie nirgends in der Welt verschwunden ist. Im Gegenteil, Frauen werden für die gleiche Arbeit weniger bezahlt als Männer und haben nach wie vor die Last der sozial notwendigen Reproduktionsarbeit zu leisten. Frauen sind überall patriarchaler Gewalt ausgesetzt und werden zu tausenden von Typen getötet durch das, was zynischerweise „häusliche Gewalt“ genannt wird. Frauenmorde, Vergewaltigung und Belästigung sind überall und aktuell entfesseln die Imperialisten eine Offensive gegen die von den Frauen und der Arbeiterklasse gewonnenen Rechte und versuchen, mittels der reaktionärsten Propaganda, sogar das Recht auf Abtreibung wegzunehme.

Die Angriffe gegen migrantische Frauen, insbesondere Frauen muslimischen Glaubens, sind finsterer Teil des Versuchs die Arbeiterklasse zu spalten und die Aggression der Imperialisten gegen die unterdrückten Nationen zu rechtfertigen. Es ist Teil der Kampagne die imperialistische Reaktion als „Zivilisation“ darzustellen und eine Wiedergeburt des alten und verdorbenem Kolonialkonzepts der “White Mans Burden”. Die „Rechtspopulisten“ geben einen Dreck darauf Frauen von halbfeudalen und reaktionären Ideologien zu befreien. Was sie wollen ist ihren nationalen Chauvinismus durchzusetzen.

Das ganze Konzept der „Identitätspolitik“ ist Idealismus und Teil der allgemeinen konterrevolutionären Offensive gegen den Marxismus. Uns wird erzählt, dass die materielle Realität, der Klassenkampf und die grundlegenden Widersprüche der heutigen Welt sekundär sind. Wir sollen glauben, dass es keine Wahrheiten gibt und alles eine Frage der subjektiven und persönlichen Gefühle ist. Sie behaupten, dass es keine wissenschaftliche Ideologie gibt, dass alles ein „Konstrukt“ ist. Das ist die absolute Negation des dialektischen Materialismus. Entsprechend dieses Kriteriums ist das Gerede über „Sexismus“, als wären Ausbeutung und Unterdrückung der Frau lediglich eine Frage der Ideen und nicht untrennbar mit dem Privateigentun verbunden, falsch und degradiert die patriarchale Unterdrückung der Frau auf das gleiche Niveau jener Männer, die wegen ihrer Sexualvorlieben betroffen sind.

Die Unterdrückung von LGBTQ-Menschen ist sekundär zu der Ausbeutung und Unterdrückung der Frau, aber seine gleiche Wurzel ist das Patriarchat. Es gibt eine chauvinistische Tendenz innerhalb verschiedener Opportunisten „Identitätspolitik“ mit Arbeiterismus, Ökonomismus und offenem Chauvinismus zu bekämpfen. Maoisten und proletarische Feministen schließen die Reihen mit allen die vom Patriarchat unterdrückt sind, versuchen diese zu organisieren und kämpfen gegen den Chauvinismus all jener Gruppen.

Frauen stellen mindestens die Hälfte der Arbeiterklasse und sind doppelt unterdrückt und ausgebeutet im Verhältnis zu ihren Klassenbrüdern. Es ist notwendig eine klare klassenbewusste Linie in der Frauenbewegung zu entwickeln – eine proletarische feministische Linie die ideologisch, politisch und organisatorisch die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Linien zerschlägt und den Kampf der Emanzipation der Frau explizit als eine entscheidenden und notwendigen Teil des Kampfes der Emanzipation der Arbeiterklasse sieht. Ohne den Kampf für die Emanzipation der Frau kann es keinen echten Kampf für den Kommunismus geben. Deswegen gibt die Parole “Proletarischen Feminismus für den Kommunismus!” eine richtige Orientierung für die Marxisten-Leninisten-Maoisten in der Frauenbewegung.

Welle auf Welle, Schlag auf Schlag – Gegen Imperialismus und Patriarchat

Heute gibt es keine starke internationale proletarische feministische Bewegung und der Hauptgrund ist das Fehlen der marxistisch-leninistisch-maoistischen Parteien und Organisationen in einem Großteil der Länder der Welt und insbesondere in Europa, die eine solche Bewegung in den unterschiedlichen Ländern schaffen könnten. Daher ist die Hauptaufgabe in der aktuellen Situation für jeden, der für die wahrhafte Emanzipation der Frau kämpfen möchte, in jeder nur möglichen Weise zur Rekonstitution der Kommunistischen Parteien beizutragen.

Weil der Kampf für die Rekonstitution der Kommunistischen Partei nirgendwo sonst als in Mitten des Klassen- und Zweilinienkampfs auf Basis einer gerechtfertigten und korrekten marxistisch-leninistisch-maoistischen ideologischen und politischen Linie gemacht werden kann, ist von Beginn an die Mobilisierung, Politisierung und Organisierung der Frauen, und insbesondere der Frauen der tiefsten und breitesten Massen ein entscheidender Teil desselben. Die Kommunistische Partei ist die Vorhut des Proletariats und sie muss aus Führer bestehen, die die wahren Interessen der Klasse und der tiefsten und breitesten Massen, derjenigen die am unterdrücktesten und ausgebeutetsten sind, widerspiegeln. Alles Gerede über die Rekonstitution der Kommunistischen Partei ohne die proletarisch feministische Bewegung in einer geplanten und systematischen Weise vorwärtszubringen und zu entwickeln ist Betrug. Jede Position, die nicht von Anfang an die Inkorporation der Frauen in die Vortruppe in Formierung vorantreibt ist eine revisionistische Position. Jede Struktur die sich selbst kommunistisch nennt, aber nicht danach strebt jene in ihren Reihen vorwärtszubringen, die das unmittelbarste Interesse am Kampf für den Kommunismus haben, kann nicht als kommunistisch betrachtet werden. Die Vortruppe des Proletariats benötigt so viele weibliche Führer, Kader und Militante wie möglich, und je mehr sie davon hat, desto besser ist sie.

Die proletarisch feministische Bewegung muss die Interessen der Frauen der Arbeiterklasse, der Frauen der tiefsten und breitesten Massen, vertreten. Sie muss in ihrer Mitte entwickelt werden und kann ihren Hauptfokus nicht auf den Universitäten und Debattierclubs haben. Sie muss auf den Arbeitsplätzen, in den proletarischen Vierteln und auf den Straßen entwickelt werden in dem die echten Probleme der Massen aufgegriffen werden, ihnen korrekte Orientierung gegeben wird, wie diese zu lösen sind, Organisationsformen und Kampfformen geschaffen werden um dies zu tun, und ihr täglicher Kampf im Dienst für die Eroberung der Macht für das Proletariats entwickelt wird, was heute bedeutet den Weg auf jeder Ebene für die Einleitung des Volkskriegs zu ebnen. Die proletarische feministische Bewegung muss Seite an Seite mit den Arbeiterinnen stehen, die für ihr Recht auf gleiche Bezahlung kämpfen; mit den alleinstehenden Müttern, die jeden Tag verzweifelt darum kämpfen ihre Kinder zu ernähren; mit den muslimischen Frauen die von den Chauvinisten angegriffen werden wegen der Art wie sie sich kleiden und dafür, dass sie ihr Recht verteidigen die Kleidungsstücke zu tragen die sie bevorzugen; mit den alten Frauen, die nicht von ihrer Pension leben können; mit denen, die patriarchaler Gewalt ausgesetzt sind; und jeder, die unter der Ausbeutung und Unterdrückung des Imperialismus und Patriarchats leidet und ihnen zeigen, wie man kämpft und wie sie ihre Interessen verteidigen. Die proletarische feministische Bewegung muss den Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich Maoismus, hochhalten, verteidigen und anwenden und die ausstehenden Aufgaben der sie in diesem Land gegenübersteht zu lösen, von den Erfahrungen der Arbeiter-, Volks- und Frauenkämpfe jedes Landes zu lernen und insbesondere von den Kommunistinnen zu lernen, die in den andauernden Volkskriegen in der ersten Reihe stehen.  Sie muss voran schreiten, im Dienste des Kampfes für die Rekonstitution der Kommunistischen Parteien und des Aufbaus der vereinten Front für die proletarische Revolution, für die Diktatur des Proletariats, in Wellen und durch das Zufügen harter und präziser Schläge gegenüber dem Feind.

Dieses Jahr entfalten wir Marxisten-Leninisten-Maoisten in Europa gemeinsam unsere Aktivitäten um den 8. März unter den Parolen Proletarischer Feminismus für den Kommunismus! und Welle auf Welle, Schlag auf Schlag – Gegen Imperialismus und Patriarchat!. Wir tun dies mit der Intention die Entwicklung der europäischen proletarischen feministischen Bewegung vorwärts zu bringen und weiter die Wut der Frau als mächtige Kraft für die proletarische Weltrevolution zu entwickeln.

Für eine Klassenlinie in der Frauenbewegung!
Am 8. März auf die Straßen!
Vorwärts die roten Frauen!

Unterzeichner:
Rote Frauenkomitees (Österreich)
Rote Frauenkomitees (BRD)
Dem Volke Dienen - Kommunistischer Bund (Norwegen)
Volksbewegung Peru (Reorganisationskomitee)
Kollektiv Rote Fahne (Finland)