Wir veröffentlichen hiermit einen Aufruf des Roten Bund zu einer Demonstration anlässlich des 100. Jahrestages des Hamburger Aufstand. Der Aufruf wurde auf dem Blog hamburgeraufstand.noblogs.org publiziert, wo ihr auch Texte, Dokumente Termine und weitere Infos zum Hamburger Aufstand finden könnt.
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
100 Jahre Hamburger Aufstand – Das Rote Hamburg lebt!
Vor 100 Jahren, am 23. Oktober 1923, erhob sich die Arbeiterklasse in Hamburg, überrumpelte die Polizei, entwaffnete sie und hielt sie trotz ihrer militärischen Unterlegenheit mehrere Tage lang in Schach. Vor allem in Barmbek, Eilbek und Schiffbek, aber auch in anderen Teilen bzw. Arbeitervierteln Hamburgs demonstrierte sie, dass sie entschlossen ist gegen das marode, unterdrückerische herrschende System zu kämpfen und es zu besiegen. Die Situation der Arbeiter war damals in Hamburg und ganz Deutschland vor allem geprägt von Hunger und Armut, hervorgerufen durch eine tiefe wirtschaftliche und politische Krise des Kapitalismus in seiner höchsten und letzten Phase. Heute sehen wir, dass in den 100 Jahren, seitdem sich die Arbeiter in Hamburg zum Aufstand erhoben haben, es keine wesentlichen Änderungen des herrschenden Systems gibt – noch immer steht es für Krise, Hunger, Elend, Krieg und Tod. So gibt es auch immer noch den Kampf und den Widerstand gegen eben dieses System, es ist darum wie in einem Lied über den Hamburger Aufstand gesungen wird: „Noch leben die alten Barrikaden …“
100 Jahre Hamburger Aufstand sind Teil der revolutionären Geschichte unserer Klasse. Sie können darum nicht den Geschichtsfälschern der Bourgeoisie überlassen werden. Das Gedenken an den Aufstand in Hamburg vor 100 Jahren ist keine einfache Geschichtslektion, sondern eine lebendige Erfahrung der Arbeiterklasse von großer Bedeutung. Gegen die ideologischen und politischen Kampagnen des Klassenfeindes muss unsere Geschichte immer wieder theoretisch und praktisch behauptet werden: Revolutionäre Geschichte verteidigen!
100 Jahre Hamburger Aufstand sind unmöglich zu gedenken und zu feiern, ohne Ernst Thälmann hervorzuheben. Der spätere Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands spielte während des Aufstands eine wichtige Rolle in seiner Leitung. Aber er gab nicht nur militärische Leitung, er besuchte auch die Kämpfer auf den Barrikaden, um ihre Moral zu erhöhen und er wies auch all diejenigen zurück, die den Aufstand frühzeitig abbrechen wollten. Thälmann war ein Verteidiger des Marxismus seiner Zeit und ein Kämpfer der Kommunistischen Internationale, der das Banner des proletarischen Internationalismus hochgehalten hat. Darum ist die Geschichte der Arbeiterklasse in diesem Land untrennbar mit seinem Namen verbunden: Ernst Thälmann lebt in uns!
Heute wie damals steht die Arbeiterklasse in diesem Land und dem Rest der Welt vor der Aufgabe, die Macht zu erobern, das herrschende System zu zerschlagen und eine neue Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung aufzubauen. Überall auf der Welt bereitet sich die Arbeiterklasse, zusammen mit ihren engsten Bundesgenossen, auf einen neuen Ansturm auf die Macht vor, neue Revolutionen befinden sich in vielen Ländern in Vorbereitung, die sich künftig zu einem großen Sturm vereinen werden: Es lebe der proletarische Internationalismus!
100 Jahre Hamburger Aufstand sind ein Grund zu feiern, ein Grund zu lernen und ein Grund noch entschlossener vorwärtszugehen im Kampf für eine neue Welt: Erhebt die rote Fahne höher: Für eine leuchtend rote Zukunft!
Roter Bund
September 2023
Demonstration:
23. Oktober | 18 Uhr | Bert-Kaempfert-Platz (vor dem Museum der Arbeit) | U/S Barmbek
- Geschrieben von refa