Die palästinensische Widerstandsbewegung hat bei internationalen Institutionen wichtige Erfolge erlangt. Die überzeugende Recherche hatte zur Konsequenz, dass der Internationale Strafgerichtshof Kriegsverbrechen untersuchen wird. Die Berichte von Menschenrechtsorganisationen überzeugten die UN-Antirassismus-Kommission, die bei der Überprüfung der Verhältnisse in den von Israel beherrschten Gebiete mit Apartheid urteilte. Dies gilt auch für den Bereich innerhalb der Grünen Linie von 1948. Die Presseerklärung enthält viel Information darüber. Die Oppositionsbewegung diskutiert, wie die notwendigen Konsequenzen gegen herrschende Machtinteressen durchgesetzt werden können. Wir dokumentieren eine Rede von Professor Richard Falk über israelische Apartheid. In der Diskussion wird immer klarer, wie schief die Argumentation ist, mit der Israel, Trump und Unterstützer die UNRWA attackieren, Joseph Massad analysiert die israelische Position zum Rückkehrrecht auf dem Hintergrund der Menschenrechte. Auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags bestätigt, dass die israelischen Vorwürfe unhaltbar sind. Ilan Pappe, Awald Abdelfattah und Jeff Halper schreiben über den Perspektivenwechsel zum demokratischen Staat mit gleichen Rechten für alle. Yara Hawari setzt sich mit den demokratischen Ansätzen im palästinensischen Widerstand auseinander, die die gegenwärtige autoritäre Situation überwinden helfen. Dies sind einige wichtige Inhalte des Dezember-Infoblatts.
Wir wünschen allen im neuen Jahr viel Erfolg beim Widerstand auf dem Weg zur Befreiung von wachsender Repression und Rassismus zu Demokratie und sozialer Gerechtigkeit.
Zum ersten Mal kritisiert die UN Israels institutionalisierte rassistische Politik und Apartheidt im gesamten Land
pchrgaza.org
Die Apartheid-Mauer trennt Dörfer, Stadtteile und Land. Rassistische Diskriminierung durchdringt auch das gesamte israelische Herrschaftsgefüge.
Menschenrechtsorganisationen begrüßen die Abschließende Stellungnahme des UN-Ausschusses für die Beseitigung der rassistischen Diskriminierung zu rassistischer Segregation und Apartheid auf beiden Seiten der Grünen Linie.
Der Antirassismus-Ausschuss der UN äußerte sich deutlich in seiner Erklärung vom 12. Dezember 2019 zum Ergebnis der regelmäßigen Untersuchung der Verhältnisse in den vom Mitgliedsland Israel beherrschten Gebieten, innerhalb der Grünen Linie von 1948 und in den 1967 besetzten Bereichen Westbank und Gaza.
Es handelt sich um rassistische Segregation bzw. Apartheid.
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Andreas Zumach
taz.de
Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs, Fatou Bensouda icc
Der Internationale Strafgerichtshof hat Ermittlungen zur Lage in Gaza und Westbank angekündigt. Die Untersuchung soll sich auf mögliche Kriegsverbrechen erstrecken und könnte 2020 beginnen.
Während die palästinensische Seite, die die Vorermittlungen beantragte, die Untersuchung begrüßt, bemüht die israelische Regierung formale Punkte, um die Zuständigkeit des Gerichts zu bestreiten, eine bemerkenswerte Zurückhaltung, denn alle möglichen Kriegsverbrechen, egal von welcher Seite, sind Gegenstand der Prüfung. Eine Diskussion zur Bedeutung u.a. mit Ali Abunimah findet sich auf Al Jazeera, Link auf electronic Intifada: electronicintifada.net/blogs/ali-abunimah/israeli-leaders-must-know-they-can-go-prison
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Gideon Levy
der-semit.de
Erklärung der Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs
Quelle: icc-cpi.int
Übersetzung Pako
Der Haaretz-Redakteur Gideon Levy setzt große Erwartungen in die Wirkung der Entscheidung des Intern. Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen in Gaza und Westbank zu ermitteln. In seinem Kommentar analysiert er auch den Zustand der israelischen Gesellschaft:
(...) Alle, die Gerechtigkeit suchen, haben darauf gewartet. Jeder, der glaubt, dass Verbrechen begangen wurden, hofft auf den Tag, an dem die Täter vor Gericht gestellt werden, ... Die Wahrscheinlichkeit, dass Israel selbst ermittelt, ist nicht etwa gering, sie ist nicht existent. Und so schauen wir nach Den Haag, an den Ort, wo Kriegsverbrecher angeklagt werden, deren Länder nicht im Traum daran denken, sie zu verfolgen..
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BDS Oldenburg
BDS Oldenburg
ol4p.org
Christoph Glanz, von BDS-Oldenburg, wurde vom Vorstandsmitglied der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft – AG Oldenburg, Kaveh Niknam-Conrady gepackt, angebrüllt, in Hasstiraden als Antisemit beschimpft und geschüttelt. Niknam-Conrady wurde schließlich unter Anwendung des Hausrechts des Saales verwiesen.
Das Landgericht hat nun mit Urteil vom 04.12.19 entschieden, dass es Niknam-Conrady unter Androhung einer Strafe von bis zu 250.000 €, oder Haftstrafe verboten ist, Glanz wörtlich oder sinngemäß als „Scheiß Antisemit“ oder „Antisemitenschwein" zu bezeichnen. Zusätzlich muss er die Abmahnungskosten tragen...
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Anstoß für ONE STATE in Israel und Palästina?
Ilan Pappe
The Hindu, übersetzt Pako
Interimslösung: Paketzustellung über Stacheldraht
The Hindu
Klar und präzise begründet Ilan Pappe in seinem Artikel in The Hindu, warum das Modell der zwei Staaten, so wie es politisch in den vergangenen Jahrzehnten vertreten wurde, kein funktionierender Weg für das Ende des so genannten Nahost-Konflikts war. Er zeigt auf der Grundlage der Analyse der israelischen Herrschaftsform, warum ein demokratischer Staat im historischen Mandatspalästina die einzige Perspektive für demokratische Verhältnisse für die gesamte Bevölkerung im Land darstellt. Gleichzeitig beschreibt er schwerwiegende Gefahren der aktuellen Situation.
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Dr. Yara Hawari
rosaluxemburg.ps, übersetzt pako
Zurecht mahnen Kritiker Wahlen in den palästinensischen Autonomiegebieten an, Abbas hat sie versprochen. Doch würde ein formaler Wahlgang demokratische Verhältnisse bringen? Yara Hawari zeigt, dass Leben unter Kolonialismus und Besatzung mehr erfordert. Es ist offensichtlich, dass die israelische Herrschaft eine Wahl blockieren wird, da sie die Palästinenser in Jerusalem wegen der Besitzansprüche wohl nicht teilnehmen lässt.
Außerdem hat Israel "falsche" Voten der Palästinenser immer bestraft. Yara Hawari spürt die demokratischen Ansätze im palästinensischen Widerstand auf, die sich nach der von internationalen Mächten durchgesetzten Entpolitisierung und Entdemokratisierung im Oslo-Prozess wieder beleben lassen.
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Eine gerechte Zukunft erfordert die Dekolonisierung Palästinas – und einen demokratischen Staat für alle
Awad Abdelfattah, Jeff Halper
972mag.com, übersetzt Pako
Protest gegen die Balfour-Erklärung: Schwarze Flaggen
am 2. November 1929 über geschlossenen Läden in der Altstadt von Jerusalem
972mag.com
Kolonialer Kampf kann kaum als „Konflikt“ betrachtet werden. Natürlich führt dies zu Konflikten zwischen den kolonistischen Machthabern und der indigenen Bevölkerung, doch der Kolonialismus ist ein einseitiger Prozess. Es sind nicht zwei „Seiten“, die in eine gewalttätige Konfrontation wegen unterschiedlicher Interessen oder Pläne verstrickt sind, sondern ein mächtiger Akteur, der in das Territorium eines anderen Volkes eindringt, um es entweder auszubeuten, oder zu übernehmen. – Awad Abdelfattah und Jeff Halper beschreiben in 972mag, das die bei uns übliche Sicht auf den "Nahostkonflikt" falsch liegt und zeigen, welche Hindernisse eigentlich für eine "Konfliktlösung" überwunden werden müssen.
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Tareq Hajjaj
middleeasteye.net,, übersetzt G. Merz
Emad Khalil Ibrahim Shahin, rechts beim Protest am Zaun
middleeasteye.net
Nachdem sie durch Israels Sicherheitszaun geschlüpft waren, krochen Emad Khalil Ibrahim Shahin und seine Freunde in eine verlassene Baracke und zündeten ein Feuer an. Aus Angst, erwischt zu werden, verließen sie den Platz. „Wir rannten, bis wir eine Sanddüne fanden, um uns dahinter an der anderen Seite des Zaunes zu verstecken, aber dann bemerkten wir, dass Emad nicht bei uns war. … Emad Shahin starb in israelischer Gefangenschaft wahrscheinlich an seinen Verletzungen, die ihm die Soldaten zugefügt hatten. Erst nach fast einem Jahr wurde sein Leichnam übergeben. Es gibt einige solcher Fälle, in denen Familien die toten Körper ihrer Angehörigen erst mit Verzögerung bekommen.
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Gegen die israelische Apartheid
Richard Falk
richardfalk.wordpress.com/Übersetzung Pako
ESCWA Bericht hier
Vor kurzem haben zahlreiche Oppositionelle auf einer Konferenz die israelische Apartheid und die Möglichkeiten der Überwindung diskutiert. Das Einführungsreferat hielt der Völkerrechtsprofessor und ehemalige UN-Sonderberichterstatter für die Situation der Menschenrechte in den palästinensischen Autonomiegebieten Richard Falk, den Text haben wir übersetzt. Richard Falk analysiert die starke Wirkung seiner juristischen Analyse, die er zusammen mit Virginia Tilley für die UN-ESCWA verfasst hatte, obwohl die Veröffentlichung unterdrückt wurde. Er skizziert, wie es dem Staat Israel gelingt, ein solch menschenrechtswidriges System durchzusetzen und bespricht erste Ansätze für eine Strategie zur Überwindung.
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Das palästinensische Rückkehrrecht: Der rechtliche Schlüssel, um die zionistische Eroberung aufzulösen
Joseph Massad
middleeasteye.net, übersetzt Pako
Demonstration am Zaun
von Gaza
middleeasteye.net
Joseph Massad zeigt, dass die israelische Regierung und Trump mit ihren Attacken auf die UNRWA das auf internationalem und Völkerrecht basierende Recht auf Rückkehr demontieren wollen. Dafür beabsichtigen sie das auf mythischen Grundlagen beruhende israelische Rückkehrrecht, das nur für Juden gilt, durchsetzen. Diese Umdeutung würde das israelische Kolonialprojekt fördern. Massad zieht auch das Beispiel Bosnien heran, um zu zeigen, dass die UNRWA-Definition unstrittig rechtlich universal begründet ist. Auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags widerlegt übrigens die israelische Auffassung.
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Die Mehrheit französischer Abgeordneter weicht der Abstimmung zur Verleumdung der Palästina-Solidarität aus
Ali Abunimah
electronicintifada.net, übersetzt Pako
Protest gegen AXA in
Frankreich
electronicintifada.net
Vor kurzem verabschiedete die französische Nationalversammlung eine Resolution, die die Unterstützung der Gleichstellung der Palästinenser mit Hass auf Juden vermischt, eine Initiative, die von der Lobby für Israel im Land unterstützt wird. Doch die meisten Abgeordneten nahmen nicht an der Abstimmung teil. Weniger als die Hälfte der 577 Abgeordneten des französischen Unterhauses waren anwesend. Von ihnen unterstützen 154 die Resolution, 72 stimmten dagegen.
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Test der „Arbeitsdefinition Antisemitismus“. Ergebnis: Mangelhaft
Georg Meggle
heise.de
Zitat aus dem Gutachten von Peter Ullrich
für die Rosa-Luxemburg-Stiftung und Medico International
Das Grundlagenpapier der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) ist „schlicht und einfach eine intellektuelle – und damit auch eine moralische – Zumutung“, stellt der analytische Philosoph Professor Meggle fest. Die Definition und den Einsatz beschreibt er auf heise: „Schon seit 2005 geistert im Antisemitismus-Diskurs eine sogenannte Arbeitsdefinition Antisemitismus herum. Nach der Annahme durch die Konferenz der IHRA (International Holocaust Remembrance Alliance) (...) wurde dieser Definitionsvorschlag in den 33 Mitgliedsstaaten dieser Allianz, (...) zur Geschäftsgrundlage der ...Antisemitismus-Debatte.“ Anstatt zu klären, ist sie ein Kampfinstrument gegen die Kritik an israelischer Politik geworden.
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Antizionismus ist das Gegenteil von Antisemitismus
Dr. Allan Zink
der-semit.de
Abraham Melzer, Die Antisemitenmacher,
westendverlag.de
Moshe Zuckermann, "Antisemit": mediashop.at
westendverlag.de
undmediashop.at
(...) Der Zionismus ist eine politische Ideologie und als solche in einer freien Gesellschaft grundsätzlich kritisierbar. Er ist keinesfalls mit „den Juden“ oder „dem Judentum“ gleichzusetzen. Es gibt viele Juden, die sich weder durch Israel noch durch die großen, zionistisch geprägten jüdischen Organisationen außerhalb Israels vertreten fühlen. Das ist ihr gutes Recht, unterstreicht aber auch die Tatsache, dass das Judentum eine große soziale und kulturelle Vielfalt aufweist und nicht auf eine bestimmte politische oder philosophische Ausrichtung reduziert werden kann... Im Leserbrief an die Süddeutsche stellt Dr. Allan Zink Wichtiges klar, was eine schief laufende öffentliche Debatte durcheinander bringt.
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Video: Ola Mousa, Yousef Mashharawi
electronicintifada.net
Samar Othman al-Bea
Bildschirmaufnahme
aus dem Video
Samar Othman al-Bea ist Imkerin in der im Norden des Gazastreifens gelegenen Stadt Beit Hanoun. Israel tötete Samars Vater, Othman, bei einem Angriff auf die Stadt im Jahr 2006. Er war 50 Jahre alt. Zwei ihrer Brüder wurden ebenfalls dabei verletzt. Samar entschied sich, die Honigfarm wiederzubeleben und die Arbeit ihres Vaters fortzusetzen. „Ich führe eine Bienenzucht in einer Gesellschaft, in der die Betriebe von Männern geführt werden“, sagt sie... „Es hat mir geholfen, mich zu entwickeln. Ich habe mehr Vertrauen und bessere soziale Beziehungen“...
Link zum Video
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