Über die Entwicklung der Neuen Macht in Peru und die Rolle von José Carlos Mariátegui - Gründer der Kommunistischen Partei Perus - im Zweiten Abschnitt des Interviews „ÜBER DIE PARTEI“.
EL DIARIO: Vorsitzender, entwickelt sich die neue Macht stärker auf dem Lande oder in der Stadt?
VORSITZENDER GONZALO: Die neue Macht bauen wir nur auf dem Land auf. In der Stadt wird sie erst kurz vor dem Sieg der Revolution entstehen. Das hat mit der Entwicklung des Volkskrieges zu tun. Ich denke, wenn wir zum Thema Volkskrieg kommen, werde ich das noch näher erläutern.
EL DIARIO: Vorsitzender, welche Bedeutung hat José Carlos Mariátegui für die kommunistische Partei Perus?
VORSITZENDER GONZALO: Mariátegui ist der Gründer der PCP. Er baute die Partei auf eindeutig marxistisch-leninistischen Grundlagen auf, und folglich gab er ihr eine klare ideologische Position. Dabei ging er vom Marxismus-Leninismus aus, dem Marxismus seiner Zeit, seiner Epoche. Ferner stattete er die Partei mit einer politischen Generallinie aus. Mit der Gründung der Kommunistischen Partei Perus hinterließ uns Mariátegui, der bedeutendste Marxist, den Amerika bis jetzt hervorgebracht hat, sein größtes Werk. Wir verstehen sehr gut, was sein Verlust für die Partei bedeutete; wir sollten uns darüber im klaren sein, dass er sein Leben gab, um sein wichtiges Werk zu vollenden. Die Gründung der Partei kostete ihn das Leben, das ist es, was wir damit sagen wollen. Er hatte keine Zeit mehr, um die Partei zu konsolidieren und weiter zu entwickeln, - man bedenke, dass er weniger als zwei Jahre nach der Gründung der Partei starb - und eine Partei benötigt Zeit, um sich zu konsolidieren, sich zu entwickeln und ihre historische Aufgabe zu erfüllen.
Ich möchte hier etwas klarstellen. Schon im Jahr 1966 wiesen wir darauf hin, dass man niemals den Weg Mariáteguis hätte verlassen dürfen, und dass es darum ginge, seinen Weg wieder aufzunehmen und weiter zu entwickeln, ich betone, weiter zu entwickeln. Warum? Weil der Marxismus auf Weltniveau bereits in eine neue Etappe eingetreten war, die des heutigen Maoismus, und sich in unserem eigenen Lande neben dem unermüdlichen Kampf des peruanischen Proletariats und des Volkes, das niemals aufgehört hat, zu kämpfen, insbesondere der bürokratische Kapitalismus weiter entwickelt hatte. Darum hielten wir es für notwendig, Mariátegui, nicht nur wieder aufzugreifen, sondern weiter zu entwickeln. Wir haben dazu beigetragen, Mariátegui und die Gültigkeit der von ihm aufgestellten allgemeinen Gesetze wieder zu entdecken, denn die allgemeinen Gesetze sind dieselben, nur dass sie entsprechend der neuen nationalen und internationalen Bedingungen spezifiziert sind, wie ich bereits sagte, und dem haben wir gedient.
Dazu ließe sich noch viel sagen, doch wichtiger ist, denke ich, einige Dinge hervorzuheben. Im Jahre 1975 gaben wir die Schrift "Den Weg Mariáteguis wieder aufnehmen und die Partei wieder aufbauen" heraus. In diesem kurzen Dokument zeigten wir auf, was viele, die sich heute Mariateguisten nennen, leugnen, nämlich dass Mariátegui, ein bekennender Marxist-Leninist war, "überführt und geständig", wie er selbst es treffend ausdrückte. Wir haben die fünf Hauptmerkmale seiner politischen Generallinie herausgestellt und aufgezeigt, dass sich bei Mariátegui ähnliche Thesen finden wie beim Vorsitzenden Mao. Denken wir nur an Fragen der Einheitsfront oder die wichtige Frage der Gewalt. Mariátegui, sagt, "die Macht wird durch Gewalt erobert und durch die Diktatur verteidigt", ... "die Revolution ist die blutige Geburt der Gegenwart", und betonte im Laufe seines großartigen Lebens beharrlich die Bedeutung der revolutionären Gewalt und der Diktatur. Er stellte auch fest: auch wenn man eine noch so große Mehrheit im Parlament hat, kann man letztendlich nur ein bürgerliches Kabinett stürzen, aber niemals die gesamte bürgerliche Klasse. Das ist deutlich. Zu betonen ist auch, dass Mariátegui Anti-Revisionist war, denn das ist der Schlüssel zum Verständnis seines Gedankenguts.
Kurz und gut, wir kämpften dafür, den Weg Mariáteguis wieder aufzunehmen und weiter zu entwickeln. Aber erlauben Sie, dem noch etwas hinzufügen. Es wäre interessant, einige von denen zu fragen, die sich heute Mariateguisten nennen, was sie damals über Mariátegui dachten. Sie haben ihn rundweg abgelehnt. Ich beziehe mich auf Mitglieder der heutigen PUM (Partido Unificado Mariáteguista), auf die, die aus der sogenannten "neuen Linken" hervorgegangen sind, Leute, die verbreiteten, dass Mariátegui überholt sei und der Vergangenheit angehöre. So simpel war alles in allem ihre Argumentation. Aber, was noch wichtiger ist: Sind sie und andere wirklich Mariateguisten? Nehmen wir z. B. Barrantes Lingán. Was besitzt er von einem Mariateguisten, wenn alles, was er repräsentiert, das genaue Gegenteil der klaren marxistisch-leninistischen Thesen ist, die Mariátegui seinerzeit entschlossen und unerschütterlich verteidigte? Mariátegui war niemals ein Anhänger von Wahlen. Er sprach sich dafür aus, die Wahlen für die Agitation und Propaganda zu benutzen. Es waren Revisionisten wie Acosta, die 1945 behaupteten, dass diese These veraltet sei und es darum ginge, Parlamentssitze zu gewinnen. Und genau das machen die falschen Mariateguisten heute, diese schamlosen Parteigänger des parlamentarischen Kretinismus.
Alles in allem vertreten wir folgendes: Mariátegui ist der Gründer unserer Partei. Seine Rolle ist in der Geschichte festgeschrieben, und niemand wird sie je bestreiten können, denn sein Werk ist unvergänglich. Doch es war notwendig, es fortzusetzen, weiter zu entwickeln, auf seinem Weg voranzuschreiten. Die Fortsetzung der Arbeit eines Parteigründers wie Mariátegui, in dessen Werk - ich wiederhole - sich ähnliche Thesen finden wie beim Vorsitzenden Mao, bedeutet logischerweise, dass man Marxist-Leninist-Maoist ist, wie wir es sind, die Mitglieder der Kommunistischen Partei Perus. Für uns ist die Person unseres Gründers ein großartiges Vorbild, und wir sind stolz darauf, dass unsere Partei von ihm gegründet worden ist.
EL DIARIO: Vorsitzender, welchen Einfluss hatte José Carlos Mariátegui, auf die Entwicklung des Klassenbewusstseins der peruanischen Arbeiter?
VORSITZENDER GONZALO: Mariátegui erfüllte seine große Aufgabe inmitten eines intensiven Kampfes, und entschuldigen Sie, wenn ich die Frage benutze, um etwas auszuholen. Er war schon Marxist, bevor er nach Europa ging, das ist der erste Punkt, den wir herausstreichen wollen, denn es wird gewöhnlich behauptet, er sei erst dort zum Marxisten geworden. Dass er sich dort weiter entwickelte, ist eine andere Sache, es ist offensichtlich, dass die Erfahrungen in Europa für ihn ausgesprochen wertvoll waren. Mariátegui trug einen sehr wichtigen ideologischen Kampf aus, ein Kampf für das, was er Sozialismus nannte. Wie er selbst erklärte, benutzte er diesen Begriff, weil er hier noch nicht abgegriffen und prostituiert war wie in Europa, doch was er verbreitete und unterstützte, war der Marxismus-Leninismus.
Er führte einen politischen Kampf von großer Tragweite um die Gründung der Partei, und das hat mit einem Aspekt zu tun, der heute ständig bemüht und dabei arglistig und plump verfälscht wird, die Debatte zwischen Mariátegui, und Haya de la Torre. Eigentlich ist die Angelegenheit vollkommen klar: Mariátegui, trat für die Gründung einer kommunistischen Partei, einer Partei des Proletariats, ein, Haya de la Torre für die Bildung einer Kampffront ähnlich der Kuomintang, weil er argumentierte, dass das Proletariat in Peru verschwindend klein und zu unreif sei, um eine kommunistische Partei hervorbringen zu können. Das waren nichts weiter als Spitzfindigkeiten. Es ist gut, sich das zu vergegenwärtigen und außerdem, dass die peruanische APRA nach dem Vorbild der Kuomintang von Tschiang Kai-schek gebildet wurde, dem Henker der chinesischen Revolution, der 1927 den konterrevolutionären Staatsstreich anführte. Das müssen wir uns klar vor Augen halten. Warum spreche ich dieses Problem an? Weil man heute von einem Haya-Mariateguismus bis hin zu einem Haya-Leninismus redet. Wie absurd! Mariátegui war Marxist-Leninist, Haya war niemals weder Marxist noch Leninist, niemals. Er hat sich immer den Thesen Lenins widersetzt. Es ist notwendig, das klarzustellen, denn wir können dieses Geschwätz nicht dulden, da es letztendlich nichts anderes als Mumpitz ist, eine Erfindung, um einer Allianz der Vereinigten Linken mit der APRA das Wort zu reden. Das ist der wahre Hintergrund. Der Rest ist törichtes Gewäsch.
Gut, lassen Sie mich auf Ihre Frage zurückkommen. Mariátegui wirkte in Verbundenheit mit den Massen, dem Proletariat und den Bauern. Er war in der Theorie und in der Praxis an der Gründung der CGTP (Confederación General de Trabajadores del Peru = Allgemeine Arbeiterkonföderation Perus, der peruanische Gewerkschaftsverband) beteiligt, die hauptsächlich das Ergebnis seiner Arbeit ist, doch das war die CGTP der zwanziger Jahre, nicht die heutige CGTP, die das vollständige Gegenteil dessen ist, was Mariátegui vertrat. Er leistete auch Arbeit unter den Bauern. Ein wesentlicher Bestandteil seines Werkes ist die Bauernfrage, die zum Problem der Landverteilung führt, das, wie er treffend darstellt, im Grunde gleichbedeutend mit dem Problem der Indios ist. Daneben arbeitete er unter Intellektuellen, Frauen und Jugendlichen. Denn Mariátegui realisierte sein Werk in Verbundenheit mit den Massen, indem er ihnen den Weg wies, ihre Organisationen aufbaute und sich entschieden für die Organisation des Proletariats und des Volkes in Peru einsetzte.
EL DIARIO: Vorsitzender, entwickelt sich die neue Macht stärker auf dem Lande oder in der Stadt?
VORSITZENDER GONZALO: Die neue Macht bauen wir nur auf dem Land auf. In der Stadt wird sie erst kurz vor dem Sieg der Revolution entstehen. Das hat mit der Entwicklung des Volkskrieges zu tun. Ich denke, wenn wir zum Thema Volkskrieg kommen, werde ich das noch näher erläutern.
EL DIARIO: Vorsitzender, welche Bedeutung hat José Carlos Mariátegui für die kommunistische Partei Perus?
VORSITZENDER GONZALO: Mariátegui ist der Gründer der PCP. Er baute die Partei auf eindeutig marxistisch-leninistischen Grundlagen auf, und folglich gab er ihr eine klare ideologische Position. Dabei ging er vom Marxismus-Leninismus aus, dem Marxismus seiner Zeit, seiner Epoche. Ferner stattete er die Partei mit einer politischen Generallinie aus. Mit der Gründung der Kommunistischen Partei Perus hinterließ uns Mariátegui, der bedeutendste Marxist, den Amerika bis jetzt hervorgebracht hat, sein größtes Werk. Wir verstehen sehr gut, was sein Verlust für die Partei bedeutete; wir sollten uns darüber im klaren sein, dass er sein Leben gab, um sein wichtiges Werk zu vollenden. Die Gründung der Partei kostete ihn das Leben, das ist es, was wir damit sagen wollen. Er hatte keine Zeit mehr, um die Partei zu konsolidieren und weiter zu entwickeln, - man bedenke, dass er weniger als zwei Jahre nach der Gründung der Partei starb - und eine Partei benötigt Zeit, um sich zu konsolidieren, sich zu entwickeln und ihre historische Aufgabe zu erfüllen.
Ich möchte hier etwas klarstellen. Schon im Jahr 1966 wiesen wir darauf hin, dass man niemals den Weg Mariáteguis hätte verlassen dürfen, und dass es darum ginge, seinen Weg wieder aufzunehmen und weiter zu entwickeln, ich betone, weiter zu entwickeln. Warum? Weil der Marxismus auf Weltniveau bereits in eine neue Etappe eingetreten war, die des heutigen Maoismus, und sich in unserem eigenen Lande neben dem unermüdlichen Kampf des peruanischen Proletariats und des Volkes, das niemals aufgehört hat, zu kämpfen, insbesondere der bürokratische Kapitalismus weiter entwickelt hatte. Darum hielten wir es für notwendig, Mariátegui, nicht nur wieder aufzugreifen, sondern weiter zu entwickeln. Wir haben dazu beigetragen, Mariátegui und die Gültigkeit der von ihm aufgestellten allgemeinen Gesetze wieder zu entdecken, denn die allgemeinen Gesetze sind dieselben, nur dass sie entsprechend der neuen nationalen und internationalen Bedingungen spezifiziert sind, wie ich bereits sagte, und dem haben wir gedient.
Dazu ließe sich noch viel sagen, doch wichtiger ist, denke ich, einige Dinge hervorzuheben. Im Jahre 1975 gaben wir die Schrift "Den Weg Mariáteguis wieder aufnehmen und die Partei wieder aufbauen" heraus. In diesem kurzen Dokument zeigten wir auf, was viele, die sich heute Mariateguisten nennen, leugnen, nämlich dass Mariátegui, ein bekennender Marxist-Leninist war, "überführt und geständig", wie er selbst es treffend ausdrückte. Wir haben die fünf Hauptmerkmale seiner politischen Generallinie herausgestellt und aufgezeigt, dass sich bei Mariátegui ähnliche Thesen finden wie beim Vorsitzenden Mao. Denken wir nur an Fragen der Einheitsfront oder die wichtige Frage der Gewalt. Mariátegui, sagt, "die Macht wird durch Gewalt erobert und durch die Diktatur verteidigt", ... "die Revolution ist die blutige Geburt der Gegenwart", und betonte im Laufe seines großartigen Lebens beharrlich die Bedeutung der revolutionären Gewalt und der Diktatur. Er stellte auch fest: auch wenn man eine noch so große Mehrheit im Parlament hat, kann man letztendlich nur ein bürgerliches Kabinett stürzen, aber niemals die gesamte bürgerliche Klasse. Das ist deutlich. Zu betonen ist auch, dass Mariátegui Anti-Revisionist war, denn das ist der Schlüssel zum Verständnis seines Gedankenguts.
Kurz und gut, wir kämpften dafür, den Weg Mariáteguis wieder aufzunehmen und weiter zu entwickeln. Aber erlauben Sie, dem noch etwas hinzufügen. Es wäre interessant, einige von denen zu fragen, die sich heute Mariateguisten nennen, was sie damals über Mariátegui dachten. Sie haben ihn rundweg abgelehnt. Ich beziehe mich auf Mitglieder der heutigen PUM (Partido Unificado Mariáteguista), auf die, die aus der sogenannten "neuen Linken" hervorgegangen sind, Leute, die verbreiteten, dass Mariátegui überholt sei und der Vergangenheit angehöre. So simpel war alles in allem ihre Argumentation. Aber, was noch wichtiger ist: Sind sie und andere wirklich Mariateguisten? Nehmen wir z. B. Barrantes Lingán. Was besitzt er von einem Mariateguisten, wenn alles, was er repräsentiert, das genaue Gegenteil der klaren marxistisch-leninistischen Thesen ist, die Mariátegui seinerzeit entschlossen und unerschütterlich verteidigte? Mariátegui war niemals ein Anhänger von Wahlen. Er sprach sich dafür aus, die Wahlen für die Agitation und Propaganda zu benutzen. Es waren Revisionisten wie Acosta, die 1945 behaupteten, dass diese These veraltet sei und es darum ginge, Parlamentssitze zu gewinnen. Und genau das machen die falschen Mariateguisten heute, diese schamlosen Parteigänger des parlamentarischen Kretinismus.
Alles in allem vertreten wir folgendes: Mariátegui ist der Gründer unserer Partei. Seine Rolle ist in der Geschichte festgeschrieben, und niemand wird sie je bestreiten können, denn sein Werk ist unvergänglich. Doch es war notwendig, es fortzusetzen, weiter zu entwickeln, auf seinem Weg voranzuschreiten. Die Fortsetzung der Arbeit eines Parteigründers wie Mariátegui, in dessen Werk - ich wiederhole - sich ähnliche Thesen finden wie beim Vorsitzenden Mao, bedeutet logischerweise, dass man Marxist-Leninist-Maoist ist, wie wir es sind, die Mitglieder der Kommunistischen Partei Perus. Für uns ist die Person unseres Gründers ein großartiges Vorbild, und wir sind stolz darauf, dass unsere Partei von ihm gegründet worden ist.
EL DIARIO: Vorsitzender, welchen Einfluss hatte José Carlos Mariátegui, auf die Entwicklung des Klassenbewusstseins der peruanischen Arbeiter?
VORSITZENDER GONZALO: Mariátegui erfüllte seine große Aufgabe inmitten eines intensiven Kampfes, und entschuldigen Sie, wenn ich die Frage benutze, um etwas auszuholen. Er war schon Marxist, bevor er nach Europa ging, das ist der erste Punkt, den wir herausstreichen wollen, denn es wird gewöhnlich behauptet, er sei erst dort zum Marxisten geworden. Dass er sich dort weiter entwickelte, ist eine andere Sache, es ist offensichtlich, dass die Erfahrungen in Europa für ihn ausgesprochen wertvoll waren. Mariátegui trug einen sehr wichtigen ideologischen Kampf aus, ein Kampf für das, was er Sozialismus nannte. Wie er selbst erklärte, benutzte er diesen Begriff, weil er hier noch nicht abgegriffen und prostituiert war wie in Europa, doch was er verbreitete und unterstützte, war der Marxismus-Leninismus.
Er führte einen politischen Kampf von großer Tragweite um die Gründung der Partei, und das hat mit einem Aspekt zu tun, der heute ständig bemüht und dabei arglistig und plump verfälscht wird, die Debatte zwischen Mariátegui, und Haya de la Torre. Eigentlich ist die Angelegenheit vollkommen klar: Mariátegui, trat für die Gründung einer kommunistischen Partei, einer Partei des Proletariats, ein, Haya de la Torre für die Bildung einer Kampffront ähnlich der Kuomintang, weil er argumentierte, dass das Proletariat in Peru verschwindend klein und zu unreif sei, um eine kommunistische Partei hervorbringen zu können. Das waren nichts weiter als Spitzfindigkeiten. Es ist gut, sich das zu vergegenwärtigen und außerdem, dass die peruanische APRA nach dem Vorbild der Kuomintang von Tschiang Kai-schek gebildet wurde, dem Henker der chinesischen Revolution, der 1927 den konterrevolutionären Staatsstreich anführte. Das müssen wir uns klar vor Augen halten. Warum spreche ich dieses Problem an? Weil man heute von einem Haya-Mariateguismus bis hin zu einem Haya-Leninismus redet. Wie absurd! Mariátegui war Marxist-Leninist, Haya war niemals weder Marxist noch Leninist, niemals. Er hat sich immer den Thesen Lenins widersetzt. Es ist notwendig, das klarzustellen, denn wir können dieses Geschwätz nicht dulden, da es letztendlich nichts anderes als Mumpitz ist, eine Erfindung, um einer Allianz der Vereinigten Linken mit der APRA das Wort zu reden. Das ist der wahre Hintergrund. Der Rest ist törichtes Gewäsch.
Gut, lassen Sie mich auf Ihre Frage zurückkommen. Mariátegui wirkte in Verbundenheit mit den Massen, dem Proletariat und den Bauern. Er war in der Theorie und in der Praxis an der Gründung der CGTP (Confederación General de Trabajadores del Peru = Allgemeine Arbeiterkonföderation Perus, der peruanische Gewerkschaftsverband) beteiligt, die hauptsächlich das Ergebnis seiner Arbeit ist, doch das war die CGTP der zwanziger Jahre, nicht die heutige CGTP, die das vollständige Gegenteil dessen ist, was Mariátegui vertrat. Er leistete auch Arbeit unter den Bauern. Ein wesentlicher Bestandteil seines Werkes ist die Bauernfrage, die zum Problem der Landverteilung führt, das, wie er treffend darstellt, im Grunde gleichbedeutend mit dem Problem der Indios ist. Daneben arbeitete er unter Intellektuellen, Frauen und Jugendlichen. Denn Mariátegui realisierte sein Werk in Verbundenheit mit den Massen, indem er ihnen den Weg wies, ihre Organisationen aufbaute und sich entschieden für die Organisation des Proletariats und des Volkes in Peru einsetzte.