Thursday, April 4, 2019

Palästinakomitee-Stuttgart Infobl@tt März, 2019

Die ethnische Säuberung Palästinas des Historikers Ilan Pappe liefert wesentliche Schlüssel zum Verständnis des so genannten ”Nahostkonflikts“ und ist wohl das bekannteste wissenschaftliche Werk der neuen israelischen Historiker. Obwohl es bald nach Erscheinen im Jahr 2006 auch in deutscher Übersetzung vorlag, war die deutsche Ausgabe bisweilen jahrelang vergriffen. Hohe Preise für gebrauchte Exemplare bestätigen die starke Nachfrage. Wir freuen uns daher, dass wir als Palästinakomitee Stuttgart, zusammen mit dem Abraham Melzer Verlag, zu einer Neuausgabe mit aktuellem Grußwort von Ilan Pappe beitragen konnten.
Weitere zentrale Themen des Pako-Infobl@tts vom März sind die Ereignisse am vergangenen Samstag, 30. März, dem Tag des Bodens und dem ersten Jahrestag der großen Protestbewegung an den Sperranlagen des Gazastreifens. Yara Hawari von Al-Shabaka analysiert die Bewegung prägnant. Ein Artikel im Guardian zeigte vor kurzem, dass sich die Palästinenser auf die neuen politischen Bedingungen einstellen. Das Ein-Staat-Modell, die Ein­lösung der Menschenrechte und die gleichen Rechte für alle im Land rücken in den Vordergrund. Die israelischen Wahlen zeigen, wie erschreck­end weit rechts das politische Establishment steht − Ayelet Shaket, die ge­schätzte Gesprächspartnerin des deutschen Außenministers Heiko Maas outet sich als Faschistin, Benny Gantz von Blau-Weiß (so genannte Mitte) wirbt mit brutalstem Vorgehen im Gazastreifen. Außerdem berichten wir von Erfolgen in Sachen Demokratie (Oldenburg), aber auch von einiger Repression. Ein Artikel ist auch der Black Panther-Bewegung und ihrem Verhältnis zu den Palästinensern gewidmet.


Neuausgabe: Die ethnische Säuberung Palästinas, von Ilan Pappe
Palästinakomitee Stuttgart
Pako

Leseempfehlung    PakoIlan Pappes Studie „Die ethnische Säuberung Palästinas“ (erschienen 2006, in deutscher Übersetzung 2007) steht als wissenschaftlicher Beitrag zur kritischen Diskussion um die Staats­gründung Israels im Jahr 1948 in der Bedeutung ganz oben. Ilan Pappes Buch ist zwar bereits in mehreren Ausgaben auf Deutsch erschienen, der Bedarf ist jedoch so groß, dass es immer wieder rasch vergriffen war. Wir freuen uns, dass wir vom Palästinakomitee Stuttgart, gemeinsam mit dem Abraham Melzer Verlag zur Herausgabe der neuen Ausgabe mit einem aktuellen Vorwort von Ilan Pappe beitragen konnten, die beim Westend Verlag erhältlich ist (westendverlag.de – ISBN: 978-386-489-256-1)
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Von der Inspiration zur Verzweiflung:
Ein Jahr des Großen Rückkehrmarsches in Gaza
Yara Hawari
middleeasteye.net, übersetzt Pako
MEE
Der diesjährige Tag des Bodens, an dem die Palästinenser an den brutal unterdrückten Wider­stand gegen Landraub in Galiläa durch den Staat Israel im Jahr 1976 erinnern, ist gleichzeitig der erste Jahrestag des Großen Marsches der Rück­kehr, der allw­­­oechentlichen Demonstrationen an den Sperranlagen des Gazastreifens. In ihrem Beitrag beleuchtet Yara Hawiri vom palästinen­sischen politischen Netzwerk Al Shabaka die Bedeutung dieser riesigen Protestbewegung. Am Samstag, 30. März 2019, dem Jahrestag demon­strierten Hunderttausende, nicht nur in Gaza, sondern auch in Galiläa und in der Westbank. Das israelische Militär t­­oetete 3 Demonstranten (darun­ter ein 17- und ein 18-Jähriger) und verletzte 364.

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Stadt Oldenburg unterliegt im Streit mit BDS-Kampagne
Christoph Kiefer
Zeitung/Zeitschrift usw


Der Völkerrechtler
Norman Paech bei
einem Vortrag

Bildschirmaufnahme
youtube.com
Das Oberverwaltungsgericht lässt zwei Veran­staltungen der israel-kritischen Kampagne in städtischen Räumen zu. Vergangene Woche erstritt sich BDS-Aktivist Christopher Glanz die Aner­kennung des Rechts, – oeffentliche Räume für Veranstaltungen nutzen zu koennen. Über israelische Unterdrückung der Palästinenser und das V­oelkerrecht sprach der Jurist Professor Norman Paech. Unser Link führt zu den Artikeln der NWZ über die Auseinandersetzungen in Olde­nburg. Auf dem Blog der BDS-Initiative findet sich unter anderem ein Bericht über die Veranstaltung mit Professor Paech.
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Die Einstaatenperspektive gewinnt an Boden, während die
Palästinenser um Gleichberechtigung kämpfen
theguardian.com
theguardian.com, übersetzt Pako

Die Palästinenser im Westjordanland leben in einem System, das nur fünf Jahre bestehen sollte    theguardian.com


Oliver Holmes, Journalist vom englischen Guardian, war in der Westbank unterwegs und hat mit engagierten Palästinensern über Perspektiven gesprochen. Dabei wird klar, dass sich die Richtung verschiebt.
Da die israelischen politischen Kräfte den palästinensischen Staat mit Siedlungen unter­graben haben und auch keinerlei Bereitschaft zur Anerkennung dieses Rechts zeigen, stellen sich die Palästinenser auf das Modell eines Staates im gesamten historischen Mandatspalästina ein. Und sie fordern die ihnen zustehenden Rechte sowie selbstverständlich Gleichberechtigung.
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 Justizinisterin Shaked wirbt für Faschismus
Jonathan Ofir
mondoweiss.net, übersetzt Pako



Werbung für Faschismus
von der israelischen Justizministerin erdacht
electronicintifada.net
Ein Wahlkampagnen-Video der israelischen Justizministerin Ayelet Shaket hat für Diskussion gesorgt. Darin macht sie sich über den Vorwurf lustig, sie vertrete faschistische Inhalte. Während sie sich mit dem „Parfüm Faschismus besprüht, spricht sie von einer „Revolution in der Justiz” einer „Reduzierung des Aktivismus” u.a.. Das ist für Shaket der Duft der Demokratie. Jonathan Ofir analysiert das Video und Shakets politische Aktivitäten. Er stellt fest, dass die israelische Justizministerin und geschätzte Gesprächs­partnerin des deutschen Justizministers Maas (SPD) tatsächlich dem klassischen Faschismus sehr nahe steht. Shaket tritt in der Wahl für die „Neue Rechte” an.
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Digitale Besatzung
Sönke Hundt
jungewelt.de

Tests mit Kriegsgerät
jungewelt.de




In Israel werden Techniken der Cybersicherheit zur Überwachung der Palästinenser umfassend angewandt. Daraus ist eine profitabler Industrie­sektor erwachsen.
E-Mail, Handy, Facebook, Youtube, Twitter und Instagram sind für die Palästinenser in Israel, in der Westbank, im Gaza-Streifen und in Ostjerusalem als Mittel der Verständigung immer wichtiger geworden – gerade, weil die Bevölkerung in ihrer Bewegungs­freiheit eingeschränkt ist. Doch die digitale Kommunikation wird systematisch über­wacht und so mancher facebook-Post hatte massive Repression zur Folge.
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Macron ist wegweisend unter den westlichen Führern, die böswillig Antizionismus mit Antisemitismus vermischen
Jonathan Cook (Original)
jonathancook.net, übersetzt: Pako

un.org
Inwieweit die Herangehensweise der internation­alen Gemeinschaft sich gegenüber Israel in den letzten fünfzig Jahren verändert hat, lässt sich feststellen, wenn man das Schicksal eines Wortes studiert: Zionismus. In der Generalversammlung der Vereinten Nationen brach 1975 ein Großteil der Welt mit den Vereinigten Staaten und Europa, und erklärte, die Gründungsideologie Israels, der Zionismus, sei „eine Form von Rassismus und
Rassendiskriminierung“. Jonathan Cook zeigt am Beispiel von Frankreich, der USA und England, wie derzeit der Antisemitismusbegriff umgedeutet wird, um ihn für Herrschaftssicherung nutzbar zu machen.
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”Sie haben Angst vor der Wahrheit“ − Palästinenser kritisieren Israels Internetzensur
dw.com
dw.com
Vortrag während der
Veranstaltung
Arab Center for Social Media Advancement
Israel zensiert immer mehr Online-Posts von Palästinensern und schreckt auch nicht vor Verhaftungen zurück. Die Palästinenser wollen sich ihre Meinungsfreiheit nicht nehmen lassen und kämpfen für ihre digitalen Rechte. [...] Die Dichterin und Aktivistin Tatour aus Nazareth ist eine von Hunderten Palästinensern, die Israel jedes Jahr wegen ihrer Social Media-Posts festnehmen lässt. Um dem entgegen zu wirken, hat 7amleh, das Arabische Zentrum zur Förderung sozialer Medien, ein dreitägiges Forum für palästinensischen Digital-Aktivismus in Ramallah organisiert. Damit will 7amleh die schwindende Meinungsfreiheit in Palästina ansprechen und digitale Rechte vorantreiben.Die Deutsche Welle unterstützt die Initiative.
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Warum Benny Gantz gefährlicher ist als die Kahanisten?
Tom Mehager
972mag.com, übersetzt Pako

Video aus der Wahlkampagne
von Benny Gantz
Bildschirmaufnahme
youtube
Obwohl Benny Gantz stolz darauf ist, Gaza bis zur Steinzeit bombardiert zu haben, wird er von den israelischen Medien immer noch als eine Taube dargestellt, die den Konflikt beenden will. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Die Partnerschaft zwischen der regierenden Likud-Partei und der kahanistischen Otzma Yehudit-Partei [Jüdische Kraft] ist ein Paradebeispiel dafür, wie Rassismus in den letzten Jahren im öffentlichen Diskurs Israels legitimiert wurde... Tom Mehager zeigt die erschreckende Brutalisierung in der öffentlichen Diskussion und kommt zum Ergebnis, dass Gantz in dieser Diskussion sogar gefährlicher werden könnte als die extreme Rechte.
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 Ohne Prozess − Wie sich der Westen neue Feinde schafft
Karen Schnebeck
stuttgarter-zeitung.de



promedia Verlag
Der aus Eislingen stammende Rechtsanwalt und Autor Josef Alkatout arbeitet das Thema ”Krieg gegen den Terror“ auf. Sein Vater hat als Kind die Vertreibung der Palästinenser erlebt. (...) Alkatout beschreibt, wie die Tötung Unschuldiger durch Drohnen Hass schürt. Wie Verdächtige, deren Unschuld klar gewesen sei, aus Angst vor Racheakten inhaftiert geblieben seien. Wie die Tötung von Unschuldigen bei Drohnen­angriffen im Westen zur Nebensächlichkeit geraten sei, während sie in arabischen Ländern auch bei friedliebenden Menschen Angst und Hass schüre. Und wie auch Deutschland in solche Angriffe verwickelt ist – etwa durch die US-Militärbasis in Rammstein, ohne die Soldaten in den USA die Drohnen nicht steuern könnte.

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UN verschiebt erneut Veröffentlichung von „schwarzer Liste“ über Unternehmen in besetzten palästinensischen Gebieten
palaestina-nachrichten.de
palaestina-nachrichten.de

UN Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet
palaestina-nachrichten.de
Die UN Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat die Veröffentlichung einer „schwarzen Liste“ über Unternehmen, die in illegalen israelischen Siedlungen in der besetzten Westbank, in Ost-Jerusalem und den besetzten Golanhöhen tätig sind, auf unbestimmte Zeit verschoben.
Als Gründe nannte sie diese Woche die „Komplexität“ des Unterfangens. Inzwischen wurde bekannt, dass neben den USA auch der Jüdische Weltkongress auf Bachelet Druck ausgeübt hat, die Liste nicht zu publizieren...

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 Unter dem Druck von Israel verweigert Deutschland Rasmea Odeh das Visum
Riri Hylton (Original)
elecronicintifada.net, übersetzt G. Mertz


Rasmea Odeh, 2017
mit Unterstützern
Bildschirmaufnahme
youtube
Die palästinensische Aktivistin Rasmea Odeh wurde bei einem öffentlichen Treffen zum Internationalen Frauentag in Berlin am Freitag gehindert zu sprechen, nachdem deutsche Beamte ihr Visum widerrufen hatten. Die Veranstaltung lief unter dem Titel „Palästinensische Frauen im Befreiungskampf“. Die israelische Regierung hatte verlangt, diese Aktion nicht zuzulassen...
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„Schneiden Sie von Ihrer Zivilcourage ein paar Scheiben ab und verteilen Sie sie in der Stadt“
palaestina-nachrichten.de
palaestina-nachrichten.de


palaestina-nachrichten.de
Göttinger Friedenspreis 2019 – „Schneiden Sie von Ihrer Zivilcourage ein paar Scheiben ab und verteilen Sie sie in der Stadt“

Allen Widerständen zum Trotz wurde vor kurzem der Göttinger Friedenspreis 2019 an die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost verliehen. Nachdem die Universität die Aula nicht mehr zur Verfügung stellte, fand die Preisverleihung in der Galerie Alte Feuerwache statt. Es wurde dabei viel über den Mut der Preisträgerin gesprochen – und über die mangelnde Courage der Stadt Göttingen, der Universität und der Göttinger Sparkasse, die alle vor „massiven Angriffen“ eingeknickt waren...
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Semiten, Antisemiten, Zionisten und Antizionisten
Shlomo Sand
versobooks.com

Das Buch kann hier
bestellt werden:
ullstein-buchverlage.de



Emmanuel Macron hat kürzlich den Antizionismus als eine neue Form des Antisemitismus bezeichnet und damit einen Prozess zur Kriminalisierung des Antizionismus in Gang gesetzt. In diesem Artikel diskutiert Shlomo Sand die sich verändernde Natur der Judeophobie, des Zionismus und der jüdischen Identität.
Obwohl ich in Israel, dem „Staat des jüdischen Volkes“, lebe, habe ich die jüngste Debatte in Frankreich über Antisemitismus und Antizionismus aufmerksam verfolgt. Wenn mich immer ein antijüdischer Ausdruck in der Welt beunruhigt, empfinde ich eine gewisse Abscheu vor der Flut der Heuchelei und Manipulation, die von denen organisiert wird, die jetzt jeden kriminalisieren wollen, der den Zionismus kritisiert...
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Als Israels Black Panther und Palästinenser zueinander fanden
Jaclynn Ashly
electronicintifada.net, übersetzt Pako


Reuven Abergel,
Mibegründer der
Black Panthers
Jaclynn Ashly
Gila lebt in Jerusalem und bat darum, ein Pseudonym zu verwenden, um ihre Identität zu schützen. Sie sagte, dass sie erst dann begann, die Geschichte der Unterdrückung der Mizrahim (Juden aus dem Nahen Osten und Nordafrika) durch die Aschkenasim (mittel-und osteuropäische Juden) zu verstehen, nachdem sie ehemaligen Mitgliedern einer wenig bekannten, wenn auch äußerst einflussreichen Bewegung vorgestellt wurde: den Mizrahim Black Panthern...
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