Am Tag gegen Gewalt gegen Frauen auf die Straße!
Trauert nicht! Kämpft und wehrt euch! Schlagt zurück!
Trauert nicht! Kämpft und wehrt euch! Schlagt zurück!
Seit 1981 gehen am 25. November, dem
internationalen „Tag gegen Gewalt gegen Frauen“, überall auf der Welt
Frauen auf die Straße. Sie kämpfen gegen die Gewalt, die sie nur darum
trifft, weil sie Frauen sind.
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass
die Herrschenden seitdem etwas getan hätten gegen die Gewalt, die uns
trifft. Aber was sehen wir? Jeden Tag werden wir geschlagen,
vergewaltigt, ermordet. Typen halten uns für Freiwild. In der Regel sind
die Täter Männer, die wir kennen, die uns nahe stehen, aus unserer
eigenen Familie.
Auch wenn das Schwein, das mich schlägt,
weil ich ihm widerspreche, weil ich nicht will wie er, ein Einzelner
ist, ist das kein Einzelfall. Die Gewalt gegen uns Frauen ist nicht
willkürlich. Sie hat System. Das System in dem wir alle leben ist der
Imperialismus. Das Patriarchat – die Herrschaft des Mannes über die Frau
– ist ein wichtiger Teil davon. So werden wir doppelt in Ketten
gehalten.
Die Herrschaft erlässt
„Nein-heißt-Nein“-Gesetze und vergießt Krokodilstränen – beides nützt
uns nicht, beides wollen wir nicht, beides ist bloßer Ausdruck davon,
dass die Herrschenden kein Interesse an unserer Emanzipation haben – im
Gegenteil. Der Imperialismus und seine Repräsentanten profitieren davon,
dass wir Frauen doppelt unterdrückt und doppelt ausgebeutet werden.
Wir kämpfen und wehren uns!
Es hilft uns Frauen nicht, nur für uns
selbst einen Weg aus unserer eigenen Misere zu finden. Es hilft uns
ebenso wenig, uns mit den bestehenden Unzumutbarkeiten zu arrangieren.
Verlassen wir uns auf andere, sind wir … verlassen. Wir brauchen unsere
Organisation, die gegen die organisierte Gewalt gegen uns kämpft.
Hier in Hamburg, ein Paradebeispiel wie
Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden, blühen Luxus und
Ausschweifung. Sie blühen dort wo die Reichen leben, sie blühen für die
Reichen. In unseren Vierteln, an den Rändern der Stadt, aus dem
Blickfeld der Öffentlichkeit so weit wie möglich verbannt, wird uns ein
erträgliches Auskommen immer mehr verunmöglicht. Nehmen wir uns die Zeit
für unsere Familie, dann fehlt die Kohle. Stimmt die Kohle, dann fehlt
die Zeit für die Familie. Aber beides erwartet man von uns. Erwarten
auch wir von uns und unserem Leben. Wie viele zerbrechen an diesen
Erwartungen.
Darüber hinaus soll dann auch noch ein
Teil von uns denen, die es sich leisten können, als Huren zur Verfügung
stehen. Schnelles Geld für schnellen Sex – das ist das Versprechen. Die
Realität ist demütigende Schutz- und Hilflosigkeit. Die Legalisierung
der Prostitution ist nur der Segen des Staates für die Freier. Den
meisten Huren hilft das nicht – im Gegenteil. Auf St. Georg schaffen
zumeist Migrantinnen an, die nichts anderes kennen als den Strich. Die
durch den Imperialismus selbst, durch Krieg, Hunger, Ausbeutung aus
ihren Ländern vertrieben wurden, und hier weiter unterdrückt und
ausgebeutet werden. Die Stadt versucht sie zu vertreiben und
verschlimmert die Lage nur noch mehr. Diese Frauen werden regelmäßig
geprellt, geschlagen, vergewaltigt. Der Staat vergrößert die finanzielle
Not durch Bußgelder – und die Stadt verdient daran. Das gleiche gilt
für die erzwungene „Selbstständigkeit“ durch die Legalisierung der
Prostitution.
Angeblich zum Wohle, in der Realität zum
Schaden der Frauen. Ein Aufschrei und wieder Krokodilstränen, wenn
Maria, die als Rosa auf St. Georg angeschafft haben soll und dabei von
einem Freier ermordet wird, aber Akzeptanz von allen möglichen abartigen
Formen der Gewalt und Perversion gegen uns im Alltag. Das ist die wahre
Natur des Systems, die vertuscht werden soll, die viele nicht sehen
wollen, die uns immer wieder brutal ins Gesicht schlägt.
Das alles muss weg. Macht kaputt, was
euch kaputt macht. Das ganze System muss zerschlagen werden. Nur auf den
Trümmern können wir eine neue, bessere Gesellschaft aufbauen.
Nichts was besteht zu akzeptieren, alles
in Frage zu stellen und zu bekämpfen, was uns schadet – das können wir.
Wir können dieses System bekämpfen. Wir dürfen nicht in Trauer
erstarren, sondern unseren Zorn entfachen. So können wir unsere Ketten
sprengen. So werden wir unsere Ketten sprengen.
Wir Frauen können uns nur selbst
befreien. Aber nicht alleine, sondern als Teil der gesellschaftlichen
Klasse, die das Neue verkörpert – die Arbeiterklasse. Das sehen wir in
der Welt. Dort stehen großartige heldenmütige Frauen gegen Imperialismus
und Patriarchat. Sie stehen in Waffen. Sie stehen in Kommunistischen
Parteien. In den Volkskriegen der Welt. Nicht als Dekoration oder
Beiwerk, sondern als entschlossenste Führerinnen, Militante und
Aktivistinnen. Ihr Kampfgeist und das kostbare Blut, das sie vergießen,
ihre Entschlossenheit und Militanz sind leuchtendes Beispiel für die
proletarischen Feministinnen in der BRD.
Wir wollen die Krümel, die man uns
hinwirft nicht. Wir wollen unsere Emanzipation. Wir wollen eine neue
Gesellschaft. Wir wollen den Kommunismus. Dafür brauchen wir
Organisation. Darum wollen wir eine proletarische Frauenbewegung.
Welle auf Welle, Schlag auf Schlag, gegen Imperialismus und Patriarchat!
Termine:
Wir freuen uns auf dich. Wir brauchen dich, deine Fragen und Beiträge.
Besuche uns am 23. November beim Café des Roten Frauenkomitees, ab 18 Uhr im Internationalen Zentrum B5, Brigittenstraße 5, Hamburg – St. Pauli
Feier mit uns am 24. November in der B5!
Kommt zur Demonstration am 25. November nach St. Georg!
Rotes Frauenkomitee Hamburg
Oktober 2018