Hiermit dokumentieren wir die deutsche Übersetzung des internationalen Flugblatts zum 8. März:
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
Proletarischer Feminismus für den Kommunismus
Die herrschenden Imperialisten
behaupten, dass die Unterdrückung der Frau in Westeuropa eine Sache ist
die größtenteils erledigt sei. Die offen rassistischen Kräfte der
sogenannten „Rechtspopulisten“ behaupten, dass dieses Problem zur
muslimischen Gemeinschaft gehöre. Kleinbürgerliche „Theoretiker“
reduzieren die Unterdrückung der Frau auf eine Frage der
„Identitätspolitik“. Revisionisten und Opportunisten folgen Schritt und
reden über „Sexismus“ und setzen die Unterdrückung der Frau mit den
Vorurteilen gegen LGBTQ-Menschen gleich. All das dient als Nebelkerze um
die tatsächliche Situation zu verdecken: Den Fakt, dass die Ausbeutung
und Unterdrückung der Frau ein Ausdruck des Patriarchats ist, welches
mit der Entstehung des Privateigentums aufgekommen ist und nur mit
dessen Verschwinden vernichtet werden kann.
Die Ausbeutung und Unterdrückung der
Frau ist in Westeuropa keinesfalls verschwunden, genauso wie sie
nirgends in der Welt verschwunden ist. Im Gegenteil, Frauen werden für
die gleiche Arbeit weniger bezahlt als Männer und haben nach wie vor die
Last der sozial notwendigen Reproduktionsarbeit zu leisten. Frauen sind
überall patriarchaler Gewalt ausgesetzt und werden zu tausenden von
Typen getötet durch das, was zynischerweise „häusliche Gewalt“ genannt
wird. Frauenmorde, Vergewaltigung und Belästigung sind überall und
aktuell entfesseln die Imperialisten eine Offensive gegen die von den
Frauen und der Arbeiterklasse gewonnenen Rechte und versuchen, mittels
der reaktionärsten Propaganda, sogar das Recht auf Abtreibung
wegzunehme.
Die Angriffe gegen migrantische Frauen,
insbesondere Frauen muslimischen Glaubens, sind finsterer Teil des
Versuchs die Arbeiterklasse zu spalten und die Aggression der
Imperialisten gegen die unterdrückten Nationen zu rechtfertigen. Es ist
Teil der Kampagne die imperialistische Reaktion als „Zivilisation“
darzustellen und eine Wiedergeburt des alten und verdorbenem
Kolonialkonzepts der “White Mans Burden”. Die „Rechtspopulisten“ geben
einen Dreck darauf Frauen von halbfeudalen und reaktionären Ideologien
zu befreien. Was sie wollen ist ihren nationalen Chauvinismus
durchzusetzen.
Das ganze Konzept der
„Identitätspolitik“ ist Idealismus und Teil der allgemeinen
konterrevolutionären Offensive gegen den Marxismus. Uns wird erzählt,
dass die materielle Realität, der Klassenkampf und die grundlegenden
Widersprüche der heutigen Welt sekundär sind. Wir sollen glauben, dass
es keine Wahrheiten gibt und alles eine Frage der subjektiven und
persönlichen Gefühle ist. Sie behaupten, dass es keine wissenschaftliche
Ideologie gibt, dass alles ein „Konstrukt“ ist. Das ist die absolute
Negation des dialektischen Materialismus. Entsprechend dieses Kriteriums
ist das Gerede über „Sexismus“, als wären Ausbeutung und Unterdrückung
der Frau lediglich eine Frage der Ideen und nicht untrennbar mit dem
Privateigentun verbunden, falsch und degradiert die patriarchale
Unterdrückung der Frau auf das gleiche Niveau jener Männer, die wegen
ihrer Sexualvorlieben betroffen sind.
Die Unterdrückung von LGBTQ-Menschen ist
sekundär zu der Ausbeutung und Unterdrückung der Frau, aber seine
gleiche Wurzel ist das Patriarchat. Es gibt eine chauvinistische Tendenz
innerhalb verschiedener Opportunisten „Identitätspolitik“ mit
Arbeiterismus, Ökonomismus und offenem Chauvinismus zu bekämpfen.
Maoisten und proletarische Feministen schließen die Reihen mit allen die
vom Patriarchat unterdrückt sind, versuchen diese zu organisieren und
kämpfen gegen den Chauvinismus all jener Gruppen.
Frauen stellen mindestens die Hälfte der
Arbeiterklasse und sind doppelt unterdrückt und ausgebeutet im
Verhältnis zu ihren Klassenbrüdern. Es ist notwendig eine klare
klassenbewusste Linie in der Frauenbewegung zu entwickeln – eine
proletarische feministische Linie die ideologisch, politisch und
organisatorisch die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Linien zerschlägt
und den Kampf der Emanzipation der Frau explizit als eine
entscheidenden und notwendigen Teil des Kampfes der Emanzipation der
Arbeiterklasse sieht. Ohne den Kampf für die Emanzipation der Frau kann
es keinen echten Kampf für den Kommunismus geben. Deswegen gibt die
Parole “Proletarischen Feminismus für den Kommunismus!” eine richtige
Orientierung für die Marxisten-Leninisten-Maoisten in der
Frauenbewegung.
Welle auf Welle, Schlag auf Schlag – Gegen Imperialismus und Patriarchat
Heute gibt es keine starke
internationale proletarische feministische Bewegung und der Hauptgrund
ist das Fehlen der marxistisch-leninistisch-maoistischen Parteien und
Organisationen in einem Großteil der Länder der Welt und insbesondere in
Europa, die eine solche Bewegung in den unterschiedlichen Ländern
schaffen könnten. Daher ist die Hauptaufgabe in der aktuellen Situation
für jeden, der für die wahrhafte Emanzipation der Frau kämpfen möchte,
in jeder nur möglichen Weise zur Rekonstitution der Kommunistischen
Parteien beizutragen.
Weil der Kampf für die Rekonstitution
der Kommunistischen Partei nirgendwo sonst als in Mitten des Klassen-
und Zweilinienkampfs auf Basis einer gerechtfertigten und korrekten
marxistisch-leninistisch-maoistischen ideologischen und politischen
Linie gemacht werden kann, ist von Beginn an die Mobilisierung,
Politisierung und Organisierung der Frauen, und insbesondere der Frauen
der tiefsten und breitesten Massen ein entscheidender Teil desselben.
Die Kommunistische Partei ist die Vorhut des Proletariats und sie muss
aus Führer bestehen, die die wahren Interessen der Klasse und der
tiefsten und breitesten Massen, derjenigen die am unterdrücktesten und
ausgebeutetsten sind, widerspiegeln. Alles Gerede über die
Rekonstitution der Kommunistischen Partei ohne die proletarisch
feministische Bewegung in einer geplanten und systematischen Weise
vorwärtszubringen und zu entwickeln ist Betrug. Jede Position, die nicht
von Anfang an die Inkorporation der Frauen in die Vortruppe in
Formierung vorantreibt ist eine revisionistische Position. Jede Struktur
die sich selbst kommunistisch nennt, aber nicht danach strebt jene in
ihren Reihen vorwärtszubringen, die das unmittelbarste Interesse am
Kampf für den Kommunismus haben, kann nicht als kommunistisch betrachtet
werden. Die Vortruppe des Proletariats benötigt so viele weibliche
Führer, Kader und Militante wie möglich, und je mehr sie davon hat,
desto besser ist sie.
Die proletarisch feministische Bewegung
muss die Interessen der Frauen der Arbeiterklasse, der Frauen der
tiefsten und breitesten Massen, vertreten. Sie muss in ihrer Mitte
entwickelt werden und kann ihren Hauptfokus nicht auf den Universitäten
und Debattierclubs haben. Sie muss auf den Arbeitsplätzen, in den
proletarischen Vierteln und auf den Straßen entwickelt werden in dem die
echten Probleme der Massen aufgegriffen werden, ihnen korrekte
Orientierung gegeben wird, wie diese zu lösen sind, Organisationsformen
und Kampfformen geschaffen werden um dies zu tun, und ihr täglicher
Kampf im Dienst für die Eroberung der Macht für das Proletariats
entwickelt wird, was heute bedeutet den Weg auf jeder Ebene für die
Einleitung des Volkskriegs zu ebnen. Die proletarische feministische
Bewegung muss Seite an Seite mit den Arbeiterinnen stehen, die für ihr
Recht auf gleiche Bezahlung kämpfen; mit den alleinstehenden Müttern,
die jeden Tag verzweifelt darum kämpfen ihre Kinder zu ernähren; mit den
muslimischen Frauen die von den Chauvinisten angegriffen werden wegen
der Art wie sie sich kleiden und dafür, dass sie ihr Recht verteidigen
die Kleidungsstücke zu tragen die sie bevorzugen; mit den alten Frauen,
die nicht von ihrer Pension leben können; mit denen, die patriarchaler
Gewalt ausgesetzt sind; und jeder, die unter der Ausbeutung und
Unterdrückung des Imperialismus und Patriarchats leidet und ihnen
zeigen, wie man kämpft und wie sie ihre Interessen verteidigen. Die
proletarische feministische Bewegung muss den
Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich Maoismus, hochhalten,
verteidigen und anwenden und die ausstehenden Aufgaben der sie in diesem
Land gegenübersteht zu lösen, von den Erfahrungen der Arbeiter-, Volks-
und Frauenkämpfe jedes Landes zu lernen und insbesondere von den
Kommunistinnen zu lernen, die in den andauernden Volkskriegen in der
ersten Reihe stehen. Sie muss voran schreiten, im Dienste des Kampfes
für die Rekonstitution der Kommunistischen Parteien und des Aufbaus der
vereinten Front für die proletarische Revolution, für die Diktatur des
Proletariats, in Wellen und durch das Zufügen harter und präziser
Schläge gegenüber dem Feind.
Dieses Jahr entfalten wir Marxisten-Leninisten-Maoisten in Europa gemeinsam unsere Aktivitäten um den 8. März unter den Parolen Proletarischer Feminismus für den Kommunismus! und Welle auf Welle, Schlag auf Schlag – Gegen Imperialismus und Patriarchat!.
Wir tun dies mit der Intention die Entwicklung der europäischen
proletarischen feministischen Bewegung vorwärts zu bringen und weiter
die Wut der Frau als mächtige Kraft für die proletarische Weltrevolution
zu entwickeln.
Für eine Klassenlinie in der Frauenbewegung!
Am 8. März auf die Straßen!
Vorwärts die roten Frauen!
Am 8. März auf die Straßen!
Vorwärts die roten Frauen!
Unterzeichner:
Rote Frauenkomitees (Österreich)
Rote Frauenkomitees (BRD)
Dem Volke Dienen - Kommunistischer Bund (Norwegen)
Volksbewegung Peru (Reorganisationskomitee)
Kollektiv Rote Fahne (Finland)
- Geschrieben von cazi